Es ist mittlerweile fast zwei Jahre her, dass ich unseren Kleinen das erste Mal im Arm gehalten habe. Damals steckten wir noch mitten in der Pandemie. Die Welt um uns herum stand still und es gab nur den Kleinen und uns. So schön die Zeit auch war, sie war auch oftmals sehr herausfordernd und anstrengend.
Über alles, wirklich alles haben wir uns damals den Kopf zerbrochen. Ist es normal, dass der Kleine nur in der Trage einschläft? Woran erkenne ich, ob er zu warm angezogen ist oder friert? Wie oft muss er gestillt werden? Und trinkt er überhaupt richtig? Was wir nicht wussten, haben wir gegoogelt oder aufgeschrieben und später die Hebamme bei ihrem regelmäßigen Wochenbett-Besuch gefragt. An dieser Stelle vielen Dank Sabine für die super Betreuung. Damals habe ich mich gefragt, was wir ohne Sabine machen würden und ob es jemals einfacher werden würde?
Heute ist es sehr viel entspannter. Unser Sohn brabbelt wild herum und kann sich durch sein Verhalten ausdrücken. Und das macht vieles leichter. Diese fünf Dinge habe ich außerdem in meiner Zeit als Mama bisher gelernt:
1. Es ist nur eine Phase
Wirklich jeder erzählt einem immer, dass alles eine Phase ist. Ich konnte mit diesem Satz erstmal wenig anfangen. Denn wenn unser Sohn einen Entwicklungsschub hatte, dann steckten wir voll drin und konnten teilweise schlecht mit der Situation umgehen. Heute weiß ich, dass nach jedem Schub unser Sohn ein „anderer“ geworden ist und auf jede noch so schwierige Zeit eine gute folgt. Deshalb beherzige ich das Mantra, dass alles eine Phase ist. Das hilft mir, um auch in stressigen Situationen nicht den Blick nach vorne zu verlieren.
2. Geduld, Geduld, Geduld
Das Baby will nicht einschlafen, das Kleinkind nicht in den Kinderwagen. Es gibt so einige Herausforderungen aus unserem Familienalltag, die ich so nicht habe kommen sehen. Ohne Kinder zählt schließlich nur der eine Wille und zwar der eigene. Kinder bringen das ganz schön durcheinander und man fühlt sich oftmals fremdbestimmt. Damit nicht alles zum Kampf wird, habe ich festgestellt, dass Geduld oftmals die Lösung des Problems ist. Einfach akzeptieren, dass das Kind in diesem Moment nicht die Jacke anziehen will und ein paar Minuten später nochmal probieren. Natürlich nur, wenn kein wichtiger Termin ansteht. Aber was ist schon wirklich wichtig?
3. Genieß jeden Augenblick
Mit 2900 Gramm war unser Sohn ein Fliegengewicht. Er war so klein und zierlich und es ist unvorstellbar, dass er mittlerweile ein „großer“ Junge mit eigener Persönlichkeit geworden ist. Oft denke ich wehmütig an die Anfangszeit zurück und wie magisch doch das Kennenlernen war. Spätestens mit Beginn der Kita war das Kapitel Baby abgeschlossen und wir realisierten, dass wir nun weniger Zeit mit unserem Sohn verbringen würden. Deshalb kann ich nur jedem ans Herz legen, die Zeit wirklich in vollen Zügen zu genießen, denn sie vergeht unheimlich schnell und kommt nie wieder.
4. Tausche dich mit anderen Eltern aus
Raus aus dem Haus und unter Menschen gehen. Besser gesagt unter Familien. Es ist ungemein hilfreich für die Seele, sich mit anderen Eltern auszutauschen. Oft merkt man, dass diese in genau den selben Situationen stecken. Man kann gemeinsam Unternehmungen mit Kindern planen und sich einfach austauschen. Auch Baby-Schwimmkurse und Krabbelkurse sind ideal um andere Mütter und Väter kennen zu lernen.
5. Freundschaften verändern sich
Das Kind ist geboren und auf einmal ist das Leben ein anderes. Und man ist erstmal raus. Zumindest für eine gewisse Zeit. Brunch mit Freunden, ungestörte Gespräche, lange Party-Nächte (nicht dass ich die vermissen würde) alles ist auf einmal vorbei. Deshalb schreibe ich an dieser Stelle, dass sich dadurch auch Freundschaften verändern. Nämlich oftmals diese zu Freunden ohne Kinder. Denn die Lebensrealität ist auf einmal eine ganz andere. Das ist auch nicht weiter schlimm, sofern man nach wie vor Verständnis und Interesse an den jeweiligen Umständen des anderen hat.
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